Die inneren Kritiker kennen lernen

Die meisten von uns sprechen über den Tag hinweg mit sich selbst. Dabei kommt es sehr darauf an, ob dieser Umgang mit uns eher kritisch und fordernd oder liebevoll und geduldig ist. Vielleicht haben Sie schon von dem inneren Kritiker gehört? In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über ihn…

Wenn es mal nicht nach Plan läuft

Negative Gefühle machen uns oft das Leben schwer. Per Definition entstehen Sie immer dann, wenn es eine Diskrepanz gibt zwischen der Situation wie sie gerade ist und unseren Erwartungen und Bedürfnissen. Es wird also ein Abgleich vorgenommen zwischen dem Ist- Zustand und dem Soll- Zustand. Und wenn dieser Abgleich negativ ausfällt, entwickeln wir negative Gefühle wie Schuld, Scham, Traurigkeit etc. (mehr zu negativen Gefühlen können Sie hier nachlesen).
Und genau in diesen Momenten, in denen es nicht so ganz nach Plan läuft, in denen wir uns schwer tun, kommt es sehr darauf an, wie wir mit uns selbst umgehen. Häufig treten dann negative Stimmen auf den Plan, die unsere negativen Gefühle noch verstärken können.

3 Arten Innerer Kritiker

Die meisten von uns haben schon von dem inneren Kritiker gehört, doch genauer gesagt gibt es sogar mehrere davon, die z.T. ganz unterschiedliche Dinge von uns möchten. 

Der leistungsfordernde Kritiker

Wie der Name schon sagt geht es darum Leistung zu bringen. Unser Wert als Mensch wird durch ihn an Leistung geknüpft: „Du bist nur etwas wert, wenn du Leistung bringst.“

Typische Sätze:
  • „Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“
  • „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
  • „Was du heute kannst besorgen, das Verschiebe nicht auf morgen.“
  • „Morgen, morgen nur nicht heute, sagen alle faulen Leute.“
  • „Du musst besser sein.“
  • „Du musst perfekt sein.“

Der emotional fordernde Kritiker

Hier geht es darum für andere da zu sein und sie zu versorgen. Unser Wert als Mensch wird in diesem Fall daran geknüpft, wie viel wir für andere tun: „Du bist nur etwas Wert, wenn du für andere da bist.“

Typische Sätze:
  • „Du darfst die anderen nicht vor den Kopf stoßen.“
  • „Du bist verantwortlich.“
  • „Du musst dich kümmern.“
  • „Die anderen sind wichtiger als du.“

Der Strafende Kritiker

Dies ist der schlimmste und unangenehmste der Kritiker. Er nutzt zum Teil auch Schimpfwörter, macht uns Vorwürfe, er macht uns klein und zerredet Erfolge. Er signalisiert uns ungenügend zu sein: „Egal was du machst, du bist wertlos.“

Typische Sätze:
  • „Du bist nicht gut genug.“
  • „Du schaffst das sowieso nicht.“
  • „Du bist anders als die anderen.“
Diese Kritiker sind vor allem auf unserer inneren Bühne angesiedelt, das heißt andere bekommen sie in den meisten Fällen gar nicht mit. 80% der Menschen gehen mit anderen wesentlich geduldiger und liebevoller um, als mit sich selbst. 20% der Menschen treten auch ihren Mitmenschen gegenüber übermäßig kritisch auf und sind schwer zufrieden zu stellen.
Der Umgang mit sich selbst hat sich in vielen Studien als entscheidend gezeigt. Er hat Auswirkungen auf unser Wohnbefinden, auf unser Stresslevel, die Zufriedenheit mit unserem Körper etc. (mehr hier). Erfahren Sie in den weiteren Beiträgen woher die Kritiker kommen und wie wir ihren schädlichen Einfluss auf unser Leben begrenzen können.

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